
Biografie
1952
Geboren wurde ich 1952 in einem Schwarzwald-Örtchen namens „Zavelstein“ – ein Ort inmitten von Natur und Geschichte.
Es gab eine Burgruine, Gedenksteine aus Jahrhunderten und Bauernhäuser dunkel und schief vor Alter.
Zavelstein war die Heimat meiner Mutter, die von Kindheit an schwerhörig, fast gehörlos war.
Der entlegene Ort war ihre Zuflucht vor der Diskriminierung in der Nazi-Zeit.
In der Abgeschiedenheit und im engsten Verwandtenkreis konnte sie sich dem Stigma der „geistiger Behinderung“ entziehen als ein Mädchen, das nicht hörte, also scheinbar auch nichts „kapierte“, und dazu noch wenig sprach. In dem winzigen Ort überstand sie den Krieg, dort hat sie 1951 einen ebenfalls nahezu gehörlosen Mann geheiratet, und dort hat sie mich im Februar 1952 zur Welt gebracht.
Es gab eine Burgruine, Gedenksteine aus Jahrhunderten und Bauernhäuser dunkel und schief vor Alter.
Zavelstein war die Heimat meiner Mutter, die von Kindheit an schwerhörig, fast gehörlos war.
Der entlegene Ort war ihre Zuflucht vor der Diskriminierung in der Nazi-Zeit.
In der Abgeschiedenheit und im engsten Verwandtenkreis konnte sie sich dem Stigma der „geistiger Behinderung“ entziehen als ein Mädchen, das nicht hörte, also scheinbar auch nichts „kapierte“, und dazu noch wenig sprach. In dem winzigen Ort überstand sie den Krieg, dort hat sie 1951 einen ebenfalls nahezu gehörlosen Mann geheiratet, und dort hat sie mich im Februar 1952 zur Welt gebracht.
19521970
Aufgewachsen bin in allerdings in Böblingen, wo mein Vater als Holzbildhauer in einer Möbelfabrik gearbeitet hat.
Dort kam 1955 meine Schwester Dorothee zur Welt.
Wir waren also zwei Kinder und zwei schwerhörige und schweigsame Eltern, was so manche Besonderheit mit sich brachte.
Ansonsten gab es in Böblingen nichts Besonderes: keine Ruinen, keine Gedenksteine, keine Grabplatten, wenig Natur und wenig Geschichte, stattdessen Reihenhäuser, Kindergärten, Schulen – alles, was die Gegenwart erfordert.
Dort kam 1955 meine Schwester Dorothee zur Welt.
Wir waren also zwei Kinder und zwei schwerhörige und schweigsame Eltern, was so manche Besonderheit mit sich brachte.
Ansonsten gab es in Böblingen nichts Besonderes: keine Ruinen, keine Gedenksteine, keine Grabplatten, wenig Natur und wenig Geschichte, stattdessen Reihenhäuser, Kindergärten, Schulen – alles, was die Gegenwart erfordert.
19701980
Als verspäteter 68er begann meine Wendung ins Linksradikale, zu einer Zeit, in der die Studentenbewegung bereits verebbte.
Die Vorstellung, dass die Welt verbessert werden müsse, zog mich 1970 nach Berlin, ins ehemalige Herz der Revolte, wo ich zunächst einmal mein Abitur nachholte.
Das Studium der Germanistik und Politologie an der FU Berlin stand dann weiterhin im Zeichen von „Ho Ho Ho Chi Minh“ und: „Vorwärts im Kampf für ...“.
Die Vorstellung, dass die Welt verbessert werden müsse, zog mich 1970 nach Berlin, ins ehemalige Herz der Revolte, wo ich zunächst einmal mein Abitur nachholte.
Das Studium der Germanistik und Politologie an der FU Berlin stand dann weiterhin im Zeichen von „Ho Ho Ho Chi Minh“ und: „Vorwärts im Kampf für ...“.
19801988
Schließlich das friedliche Entschlafen meiner K-Gruppe.
Studienabschluss nach politischer Ernüchterung.
Danach Arbeit an einer Dissertation, zeitweilig war ich als Lehrbeauftragter tätig, zeitweilig als freiberuflicher Feuilletonist.
Beginn literarischer Arbeiten. Ein zielloses Leben.
Studienabschluss nach politischer Ernüchterung.
Danach Arbeit an einer Dissertation, zeitweilig war ich als Lehrbeauftragter tätig, zeitweilig als freiberuflicher Feuilletonist.
Beginn literarischer Arbeiten. Ein zielloses Leben.
1988-1998
Eheschließung mit Christine Garbe, zwei Buchpublikationen: „Ferne Nähe“, Roman, Rowohlt 1990 und „Das letzte Jahr“, Szenen aus dem Wendejahr der DDR, Basisdruck-Verlag, 1992.
Beide Bücher wenig erfolgreich.
Geburt unseres Sohnes Samuel im Oktober 1992.
Zeitweilig war ich überwiegend als Vater beschäftigt, eine innige Zeit, während Christine sich für eine Professur qualifizierte, die sie 1996 in Lüneburg antrat.
Dem folgte unser Umzug in den Landkreis Uelzen, wo ich noch heute lebe.
Beide Bücher wenig erfolgreich.
Geburt unseres Sohnes Samuel im Oktober 1992.
Zeitweilig war ich überwiegend als Vater beschäftigt, eine innige Zeit, während Christine sich für eine Professur qualifizierte, die sie 1996 in Lüneburg antrat.
Dem folgte unser Umzug in den Landkreis Uelzen, wo ich noch heute lebe.
19982016
Samuel war inzwischen Schulkind, meine Dissertation abgebrochen, die beiden Bücher resonanzlos – es war Zeit für etwas Neues.
Die Wende kam mit der Möglichkeit, europäisch-russische Wissenschaftsprojekte zu koordinieren.
Entdeckung eines für mich bis dahin völlig fremden Landes, Faszination der Zusammenarbeit mit russischen Partnern in Reformprojekten (Demokratisierung, Zivilgesellschaft, Marktwirtschaft).
Euphorie im Zeichen des Aufbaus eines „gemeinsamen europäischen Hauses“ (Gorbatschow).
Allmähliche Enttäuschung über die Abwendung Russlands von Europa,Weiterführung einer auf europäische Partner reduzierten Projektarbeit (Sokrates, Erasmus) bis zum Renteneintritt 1917.
Die Wende kam mit der Möglichkeit, europäisch-russische Wissenschaftsprojekte zu koordinieren.
Entdeckung eines für mich bis dahin völlig fremden Landes, Faszination der Zusammenarbeit mit russischen Partnern in Reformprojekten (Demokratisierung, Zivilgesellschaft, Marktwirtschaft).
Euphorie im Zeichen des Aufbaus eines „gemeinsamen europäischen Hauses“ (Gorbatschow).
Allmähliche Enttäuschung über die Abwendung Russlands von Europa,Weiterführung einer auf europäische Partner reduzierten Projektarbeit (Sokrates, Erasmus) bis zum Renteneintritt 1917.
2017heute
Eremiten-Dasein in ländlicher Umgebung: Die Ehe geschieden, die Projekte beendet, der Sohn fernab, zunächst im Studium, dann im Beruf.
Ein wenig Halt fand ich in darin, im Rahmen der Flüchtlingshilfe anderen Menschen einen Halt zu geben.
Und 2020 eine erneute Wende: Mein Buch „Das letzte Jahr“ wurde von Jan Wenzel für Spector-Books wiederentdeckt und zunächst auszugsweise integriert in „Das Jahr 1990 freilegen“, dann als selbstständige Publikation herausgegeben.
Damit war der Knoten gelöst, in den folgenden Jahren entstanden auf der Basis meiner Russland-Tagebücher die Romane „Ein Winter in Jakuschevsk“ (Verlag Sol et Chant,2022) und „Nadjas Geschichte“ (Verlag Sol et Chant (2023).
Ein wenig Halt fand ich in darin, im Rahmen der Flüchtlingshilfe anderen Menschen einen Halt zu geben.
Und 2020 eine erneute Wende: Mein Buch „Das letzte Jahr“ wurde von Jan Wenzel für Spector-Books wiederentdeckt und zunächst auszugsweise integriert in „Das Jahr 1990 freilegen“, dann als selbstständige Publikation herausgegeben.
Damit war der Knoten gelöst, in den folgenden Jahren entstanden auf der Basis meiner Russland-Tagebücher die Romane „Ein Winter in Jakuschevsk“ (Verlag Sol et Chant,2022) und „Nadjas Geschichte“ (Verlag Sol et Chant (2023).
Zur Schreibweise meines Namens
Mein offizieller Name ist „Hans-Martin Groß“.
In meiner Kindheit wurde ich von den Eltern, Verwandten und Nachbarn stets „Hansi“ genannt, weshalb ich den „Hans“ bald aus meinem Namen verbannt habe.
Die Verwandlung von „Groß“ in „Gross“ kam mit meinem Roman „Ferne Nähe“, auf dessen Deckblatt der Verlag meinen Namen in Großbuchstaben schrieb, wobei aus dem „ß“ ein „SS“ wurde.
Dies blieb dann auch mein Name für die Arbeit in internaionalen Projekten und die Kommunikaion per E-Mail.
Seitdem bin ich privat „Martin Groß“, „öffentlich aber „Martin Gross“.
Mein offizieller Name ist „Hans-Martin Groß“.
In meiner Kindheit wurde ich von den Eltern, Verwandten und Nachbarn stets „Hansi“ genannt, weshalb ich den „Hans“ bald aus meinem Namen verbannt habe.
Die Verwandlung von „Groß“ in „Gross“ kam mit meinem Roman „Ferne Nähe“, auf dessen Deckblatt der Verlag meinen Namen in Großbuchstaben schrieb, wobei aus dem „ß“ ein „SS“ wurde.
Dies blieb dann auch mein Name für die Arbeit in internaionalen Projekten und die Kommunikaion per E-Mail.
Seitdem bin ich privat „Martin Groß“, „öffentlich aber „Martin Gross“.